
"Wir stehen unter schwerem Feuer! Panzerung kritisch!" brüllte Brakash durchs Neocom. Sein Black Ops Schiff vom Typ Redeemer war als erstes auf das Cyno-Field gesprungen, kam jedoch zu spät und konnte nurnoch mit ansehen, wie die feindliche Flotte aus Schlachtschiffen Ama Rena's Cheetah vernichtete. Ihr Pod war jedoch schon auf dem Weg zum nächsten Sprungtor und der Verlust des Schiffes ein kalkuliertes Risiko. Während Luteros in seiner Scimitar versuchte aus der Reichweite des Feindfeuers zu bleiben und Brakash am Leben zu halten, bahnte sich Mortem Tha's Marauderstaffel, bestehend aus seiner Vargur, Jon Becketts Kronos und Violet Frost's Golem, einen Weg durch die Eskorten und direkt auf die Führungsschiffe zu. Die donnernde Artillerie von Naeen's Sleipnir riss einen Kreuzer, nach dem anderen in Stücke, während Mathali in ihrer Eris versuchte möglichst viele Gegner im Wirkungsbereich der Interdictor-Bubbles zu halten.
Die Szenerie war erfüllt von den Blitzen der Geschütze, ständigen Explosionen und umhertreibenden Wracks. Einige Schiffe der feindlichen Flotte waren im Begriff sich vom Schlachtfeld zu entfernen, doch Logtarius' Zealot und Jekab's Sacrilege waren bereits auf Abfangkurs. Dem Gegner wurde hart zugesetzt, doch er war nicht wehrlos, wie Brakash feststellen musste, als die drei Stealthbomber drehten um einen weiteren, vernichtenden Angriff zu starten.
"Verdammt, das übersteh ich nicht, wenn die noch eine Salve starten! Wo bleibt die Kavallerie?!"
Wie aufs Stichwort erfüllten zwei kollabierende Warpblasen das Schlachtfeld. Dauerfeuer's Naglfar eröffnete sofort das Feuer auf die feindlichen Schlachtschiffe, riesige Artilleriegranaten und Torpedos bahnten sich unaufhaltsam ihren Weg zum Ziel. In der zweiten Blase erschien genau auf halber Strecke zwischen Brakash und dem Bombergeschwader der Träger der Nidhoggur-Klasse.
"Hier ist die GSS Richelieu, wir kümmern uns um die Bomber." Kaum hatte Adamar die Worte ausgesprochen, stiegen zwei Staffeln Einherji Jäger auf und zerrissen die Stealthbomber noch bevor diese ihre tötliche Fracht entladen konnten. Fast zeitgleich begannen die mächtigen Remote-Repair Module Brakash's Panzerung wieder aufzubauen, während die Jäger ihre Arbeit an den Eskorten weiterführten.
Im schnellen Flug tauchten sie über Schlachtkreuzern auf, folgten den Silhoutten der Schiffe und brannten dabei eine Salve nach der nächsten mit ihren Autokannonen in die Schiffshüllen. Kaum hatten sie eine Ferox von Bug bis Heck überflogen, begann eine Kettenreaktion aus dem inneren des Schiffes. Der Reaktor wurde kritisch und entlud sich in einer verheerenden Explosion, die so hell wie eine kleine Supernova schien. Als die Druckwelle die Nidhoggur erreichte, wiegte sie sich nur leicht zur Seite.....
Ein automatischer Alarmton brachte Adamar wieder in die Realität zurück. "Es ist 20:45, Treffen mit dem Vorstand von Cronos-Titan in 15 Minuten, Gulfonodi HQ."
Seuftzend stand er vom Kommandosessel auf, der sich inmitten der leeren Brücke seiner GSS Richelieu befand. Gulfonodi war noch über 10 Sprünge entfernt, also sollte er sich besser beeilen. Schnell deckte er den Sessel mit einer Staubschutzfolie ab und begab sich zum Hauptkorridor. Am Schott drehte er sich noch einmal um, blickte über die Brücke und die Front des Schiffs, die von hier gut zu erkennen war. "Bald, bald..." sprach er zu sich selbst und löschte das Licht.